Serie: Ledaig Cuvée No. 1

★★★☆☆


Ende September 2020 hat Kirsch Import gemeinsam mit Signatory Vintage die Ledaig Cuvée Series auf den deutschen Markt gebracht.[1]Quelle: Whisky Experts – https://whiskyexperts.net/pr-kirsch-import-und-signatory-vintage-praesentieren-die-ledaig-cuvee-series/

Die Serie beinhaltet sechs Abfüllungen von Ledaig, welche jeweils als Cuvée abgefüllt wurden. Vom Wein abgeleitet nennt man Cuvée einen Wein, der aus unterschiedlichen Rebsorten zusammengestellt ist. Das machen Winzer vor allem, um die optimale Balance für ihr Produkt zu finden. Mit Panschen hat das z.B. nichts zu tun.

Hierbei wurde der Spirit von Ledaig zuerst in Refill Spanish Butts für ca. sechs bis zehn Jahre (Destilliert am 07.06.2007 bzw. 05.09.2011) gereift. Daraufhin bekamen die Ledaigs ein Finish für 29 bis 34 Monate in ausgewählen Bordeaux (2x), Côtes de Provence, Madeira, Burgundy oder Refill Port Hogsheads. Die Cuveé wurde zum Schluss aus der Hälfte eines Refill Spanish Butts, welcher die gesamte Reifungszeit in dem Fass lag, gemeinsam mit einem der eben genannten Fässer kreiert.

Alle Flaschen wurden in Fasstärke (mindestens 60.4% Vol.) abgefüllt und sind nicht gefärbt und nicht kühlfiltiert.

Nun zur Verkostung des ersten Ledaigs dieser Serie:

Im Glas hat der No. 1 einen Akazien-Honig-artigen Ton, hinübergehend in Gold.

Der Ledaig 2007 Cuvée No. 1 ist aus dem Teil eines Refill Sherry Butts zusammen mit einem Teil eines Refill Port Hogshead Finish (34 Monate) vereint worden.
Destilliert am 07.06.2007 und abgefüllt am 11.03.2020 bei insgesamt 566 Flaschen Outturn. Nicht gefärbt und nicht kühlfiltriert. Mit einer Fasstärke von 60.5% Vol. wurde der No. 1 abgefüllt.

Nase

Sofort kommt mir eine fruchtige Nase entgegen. Gleichzeitig aber auch Vanillepudding. Der Ledaig-Rauch ist da, aber nicht so intensiv wie ich es erwartet habe. Es ist eher ein leichtes Lagerfeuer in Kombination mit div. Beeren. Johannisbeerenkompott.

Geschmack

Im Gaumen sehr weich und ölig. Ich meine wirklich weich! Das ist ein Gaumenschmeichler. Kombiniert mit der direkt präsenten Süße fast wie ein cremiges Bonbon. Es macht Spass, den Whisky durch den gesamten Mundraum zu rollen. Eine leichte Säure, die mich jedoch nicht stört, zeigt sich nun ebenfalls. Der Vanillepudding kommt wieder, was auch mit dem öligen Mundgefühl ganz gut zusammen passt. Insgesamt ist der Whisky süß, was sich während der gesamten Zeit der Verkostung weiter aufbaut.

Nun kommen Äpfel und Birnen mit hinzu. Das wundert mich ein wenig. So hätte ich von einem ehem. Port-Wein-Fass doch eher dunkle Früchte erwartet.

Die 60.5% Vol. sind verdammt gut eingebunden (ich verkoste ihn pur) und wärmend. Man merkt, wie er die Speiseröhre langsam herunter wandert. Keinerlei Brennen oder derartiges.

Tipp

Wenn ihr mehrere Whiskys nacheinander verkosten wollt, macht euch die Zunge nicht mit einem sehr hochprozentigen (hier z.B. 60%igen) Whisky am Anfang der Verkostung kaputt. Dieser Ledaig ist zwar ein weicher Gaumenchmeichler, jedoch ist die Zunge nach einem Dram dermaßen strapaziert, dass ich danach keinen zweiten verkosten könnte – in der Tiefe, wie ich es gerne möchte. Die Verkostungen dieser Serie mache ich an verschiedenen Tagen pro Whisky, da ich das gesamte Spektrum erkennen möchte.

Tipp

Wenn ihr mehrere Whiskys nacheinander verkosten wollt, macht euch die Zunge nicht mit einem sehr hochprozentigen (hier z.B. 60%igen) Whisky am Anfang der Verkostung kaputt. Dieser Ledaig ist zwar ein weicher Gaumenchmeichler, jedoch ist die Zunge nach einem Dram dermaßen strapaziert, dass ich danach keinen zweiten verkosten könnte – in der Tiefe, wie ich es gerne möchte. Die Verkostungen dieser Serie mache ich an verschiedenen Tagen pro Whisky, da ich das gesamte Spektrum erkennen möchte.


Ganz zum Schluss kommt ein kleiner Einschlag von sehr dunkler Bitterschokolade. Man braucht hierbei zwei bis drei Schlücke, aber dann kommt die Schokolade, wenn auch nur leicht, durch.

Finish

Das Lagerfeuer wird etwas intensiver. Die Vanillenoten bleiben und vereinen sich mit Kirsch-Aromen. Er ist relativ süß im Finish, was mir ganz gut gefällt. Holz ist hier gar nicht zu spüren.

Fazit

Mich hat sehr gewundert, wie weich der Whisky doch ist. Ich hatte mehr Kanten und Ecken erwartet, der hier und da mal boxen will. Aber nix da, er schmeichelt dem Gaumen sehr. Das gefällt mir ziemlich gut. Dem gegenüber steht die Verhaltenheit. Durch Zeit im Glas verändert sich der Whisky für mich nicht. Zumindest nicht wahrnehmbar. Insgesamt hätte ich mir ein wenig mehr Komplexität und Tiefe gewünscht.

Ich bin gespannt auf den nächsten Ledaig der Cuvée Serie.

Whiskybase

Zu den anderen Whiskys dieser Serie:

Comments (2)

  1. Pingback: Serie: Ledaig Cuveé No. 2 – MaltMatters Blog

  2. Pingback: Serie: Ledaig Cuvée No. 3 – MaltMatters Blog

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