Riegger’s Selection – Ben Nevis – Pedro Ximénez (Cask 34)

★★★★★


Dieser Ben Nevis wurde von Wein Riegger für die Whiskymesse Hall of Angels Share in Villingen (09.11.-10.11.2019) abgefüllt. Das 500 Liter große Pedro Ximénez-Fass mit dem Ben Nevis wurde auf der Messe bereitgestellt, wo man sich auch selbst Flaschen abfüllen konnte.

Der noch verfügbare (Stand: 21.03.2021) Ben Nevis ist mit einem Outturn von 923 Flaschen bei Fasstärke von 58.3% Vol. abgefüllt worden. Gereift wurde er in einem PX Sherry Butt (Fassnummer 34) für ca. 5 Jahre (12.12.2013 – 10.11.2019) und wurde nicht kühlfiltriert.

Optik

Der Whisky hat einen kräftigen Bernsteinton. Er ist im Glas sehr viskos. Die Legs verlaufen langsam und mit dicken Tropfen am Glasrand hinunter.

Nase

Ein punchiger, voluminöser und kraftvoller Duft nach Kuchenteig kommt mir in die Nase. Genial! Der Duft ist sehr schwer und voluminös. Der Alkohol von 58.3% Vol. ist deutlich wahrnehmbar, jedoch nicht störend. Hier habe ich auch klare Holznoten, welche mir entgegen kommen.

Die für PX-Reifungen typische Liebstöckel-Aromen kommen nur leicht vor. Eher habe ich Pflaumenkompott, verfeinert mit braunem Zucker, in der Nase. Etwas Erde, modernde Herbstblätter und Leder sowie Tabak sind mit dabei.

Nach einigen Schlücken bekomme ich Mandeln und Marzipan mit dazu. Die vorhandene Säure im Whisky erinnert mich an schwarze Johannisbeeren. Das passt gut zusammen.

Geschmack

Man merkt sofort die in der Nase vermutete, schwere Öligkeit. Der Whisky hat einen kräftigen Antritt. Die Säure wird mit der Zeit im Gaumen erkennbar und passt gut hierher. Kribbeln an der Zungenspitze.

Der Whisky nimmt den gesamten Mund ein. Er entfaltet sich fortschreitend mit seinen Noten nach eingekochten Pflaumen, Demerara-Zucker, getrockneten Datteln und leichtem Schwefel. An den Zungenaußenseiten ist deutlich erkennbar, wie sich der Geschmack nach und nach ausbreitet.

Auch die Eiche zeigt sich erkenntlich. Sie stellt sich auch sehr bestimmt dar. Das erinnert mich an eine Holzbude, die ich mit meinem Vater mal gebaut hatte. Dabei waren die Bretter vorher von uns gestrichen worden. Der Geschmack erinnert mich an den Geruch ebendieser Bretter.

Der Whisky ist süß. Wirklich sehr süß. Jedoch nicht störend oder zu viel für meinen Geschmack. Es passt zu der Ausdrucksstärke, die er mit sich bringt. Die Süße gemeinsam mit der Säure bilden für mich das Skelett bei diesem Whisky. Dort dran befinden sich die weiteren beschriebenen Aromen.

Weiter machen sich Rum-Rosinen und Honig breit. Dunkler Blütenhonig.

Finish

Kurz- bis Mittellang. Auch wenn das Finish nicht so lange ist, so überzeugt es mich doch mit seiner Intensität. Der Whisky wirkt wärmend und man merkt ihn durch die Alkoholstärke die Speiseröhre entlang. Die Rum-Rosinen, Datteln und der Honig bleibt deutlich erkennbar. Das Holz kommt mit hinzu.

Fazit

Der Whisky ist aufgeladen, keine Frage. Er schafft es jedoch noch am Rande des too-much zu bleiben. Er ist für mich dennoch in Balance und nicht zu übermäßig in eine Richtung abdriftend. Er bleibt noch auf der Strecke.

Würde ich mir den Whisky nochmals kaufen? Man bekommt hier wirklich viel Whisky für das Geld. Auch wenn wir hier eine 0,5l-Flasche haben, so ist der Preis von 49,90€ (bei einer 0,7l Flasche 69,86€) passend. So wie dieser Whisky abliefert, würde ich mir eine weitere Flasche kaufen, ja.

Weitere Infos

Whiskybase

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