Cadenhead’s – Authentic Collection – Benrinnes 18

★★★☆☆


Den Benrinnes habe ich im letzten Jahr auf der Grazer Whiskymesse am Cadenhead’s Stand als Anbruchflasche mitgenommen. Dort hatte ihn vorab probieren dürfen und fand ihn so interessant, dass ich die Restflasche mitnahm. Er kommt aus der Authentic Collection und war seit 2000 18 Jahre lang in einem Bourbon Barrel bis zum Sommer 2019 gereift worden. Mit 58.7% Vol. wurde er dann abgefüllt, was einen Outturn von 186 Flaschen ergab.

Optik

Ein Butter- bis Strohgelber Ton. Eher in Richtung Strohgelb.

Nase

Vanille strömt vom Bourbon Fass sofort entgegen. Anfänglich Holznoten, Eiche. Er scheint sehr verschlossen zu sein. Es steigt kaum weiteres Aroma auf. Daher entschließe ich mich schneller als sonst, mit Wasser zu arbeiten.

Mit Wasser macht der Benrinnes auf. Eine stark blumige Note steigt nun auf. Die Zitrusnoten werden verstärkt, gehen zu Limetten über und vereinen sich mit tropischen Früchten von Ananas und Mango. Der Alkohol bleibt präsent, wirkt aber nicht aufdringlich. Die Vanille bleibt hierbei zu jeder Zeit dabei.

Klasse, was mit Wasser bei diesem Whisky rauszuholen ist!

Geschmack

Leicht öliges Mundgefühl. Einen etwas blumigen Antritt hat er. Und auch Muffigkeit kommt mit in den Gaumen. Die Muffigkeit erinnert mich an das ausschlagen eines alten Teppichs. Ich tendiere hierbei auf Schwefel. Insgesamt voluminös im Gaumen und sofort präsent; also der Whisky braucht nicht lange, um sich aufzubauen. Er ist sofort da. Mit der Zeit kommen dennoch weitere Fruchtnoten hinzu. Der Antritt ist sofort da, die Aromen kommen jedoch erst nach und nach.

Eine Säure macht sich an den Zungenseiten bemerkbar. Danach geht es über zu einer schönen Süße bis hin zur Ananas. Mit Wasser verstärkt sich der Eindruck nochmals. Leicht salzig, Karamellartig und erdig. Die Vanille untermalt das ganze Erlebnis auch beim Geschmack.

Das ganze wirkt etwas insgesamt dann jedoch etwas unausgeglichen. Die Aromen schwappen hin und her. Dabei dominiert mal die Würzigkeit, dann die Fruchtigkeit und schlussendlich lässt sich nicht genau greifen, wohin der Malt eigentlich nun hin will.

Finish

Mittellang. Der erwähnte Teppich bleibt im Gaumen bestehen. Aber insgesamt dominiert die Fruchtigkeit des Whiskys. Diese Fruchtigkeit geht dann mit der Zeit über zu erdigen Noten.

Im hinteren Abgang ist eine deutliche Würzigkeit zu spüren. Diesmal kein Chili-Catch, jedoch eine anhaltende Wärme.

Fazit

Der Whisky hat Ecken und Kanten! Ein klischeehafter Speysider ist das definitiv nicht. Und das gefällt mir ganz gut! Die Schwefelnoten in dem Whisky gefallen mir und gehören einfach mit dazu. Was mir nicht so gut gefiel war die Unausgeglichenheit des Malts. Man kann nicht wirklich sagen in welche Richtung dieser Benrinnes nun gehen will.

Würde ich mir den Whisky nochmals kaufen? Der Benrinnes ist eine Entdeckung wert! Er hat mich zum Beispiel angetriggert, weitere Benrinnes-Abfüllungen testen zu wollen. Eine weitere Flasche von diesem hier brauche ich allerdings nicht.

Weitere Infos

Whiskybase

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