A dream of Scotland – Sweety Mermaid

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Infos über die Destillerie

Diese 31-Jährige Abfüllung wird unter dem Label A dream of Scotland von Marco Bonn vertrieben. Offiziell wird keine Destille angegeben. Jedoch wird das Jahr 1779 als Hinweis auf dem Etikett angegeben, welches für Bowmore spricht:

Weiterhin ist es einem findigen Internetnutzer leicht möglich, diesen Hinweis auf der Seite von Marco bestätigen zu lassen 😉

Bowmore ist die älteste Destillerie von Islay und beherbergt das älteste Whisky-Reifungslager der Welt, das No. 1 Vaults. Die erste urkundliche Erwähnung der Bowmore Distillery stammt aus dem Jahr 1779, aber es existiert hier oder da das eine oder andere Gerücht, dass die Destillation hier einige Zeit davor begonnen hat. Sicherlich hat Bowmores Gründer, der Kaufmann David Simson, das Land 1766 gekauft. Was genau in den Jahren dazwischen geschah, kann man nur vermuten!


Nase / Geruch

Direkt zu Anfang kommt ein sehr intensiver Geruch mit vielen Gewürzen in die Nase. Muskat, Pfeffer und ich muss es so sagen: Cola-Duft. Der Geruch erinnert mich tatsächlich direkt an Cola. Das ist aber positiv gemeint! Die ganze Zeit wabert dieser Duft über dem Whisky und neben den anderen Gewürznoten.

Quelle: Raffi Kojian
Sicht von Oben auf eine Eberraute (Artemisia abrotanum).

Dieser Cola-Duft lässt sich besser mit der Eberraute Pflanze, ein Verwandter des Beifusses und des Wermuts, beschreiben. Sie wird auch umgangssprachlich als Cola-Raute oder Colakraut bezeichnet. Sie ist eine Duftstaude, die ihren Namen zu Recht trägt. Die Blätter verströmen einen herrlichen Duft nach Cola.

Nach ca. 45 Minuten im Glas verändern sich die Aromen leicht. Nun bekomme ich etwas Gummi dazu aber nehme auch Äpfel und Birnen wahr. Auch eine Salzigkeit, ja gar das Aroma einer Brandung, wo das Salzwasser gegen die Felsen schlägt, macht sich bei mir als Assoziation breit. Maritime Noten also.

Es ist noch viel mehr hier drin, was ich jedoch nicht in Worte fassen kann.

Retronasale Aromawahrnehmung

Die genannten Cola-Noten sind nicht mehr so sehr im Vordergrund. Hinzu gesellt sich nun jedoch ein schöner Rauch, gepaart mit Früchten wie Ananas. Mit seiner Zeit wird der Whisky auch fetter in der Nase, etwas buttrig.

Auch nach ca. 90 Minuten steht der Whisky nahezu unverändert im Glas.


Geschmack

Der Whisky hat eine Gold-Bernstein Farbe

Die Textur ist schön ölig. Ein wahnsinniger Rauch macht sich sofort erkennbar. Nicht in seiner Intensität, also der Rauch ist keinesfalles überbordend, jedoch macht er sich schnell erkennbar. Der Speichelfluss setzt binnen Sekunden ein, der Whisky hat einen solch extremes Volumen, dass er sofort alles vom Gaumen einnimmt und pusht, pusht, pusht. Wirklich klasse!

Ebenfalls im Geschmack kommen die erwähnten maritimen Noten, zusammen mit einer gewaltigen Süße daher. Die Süße gepaart mit diesen Aromen erinnert mich an mild-würzigen Waldhonig – zusammen mit einem Hauch Asche.

Der Alkohol ist so verdammt gut eingebunden. Der Whisky hat milden Druck, aber zu keiner Zeit ein alkoholisches Brennen.


Finish

Wirklich sehr langes Finish. Die Wärme, welche der Whisky erzeugt ist deutlich spürbar. Die Rauchigkeit und die Aromen halten eine gefühlte Ewigkeit an, also ein wirklich gelungenes, langes, Finish.

Man hat Nuancen von der Eiche im Abgang, jedoch trotz seiner 31 Jahre merkt man keine Bitterkeit.


Fazit

Alter:31 Jahre
ABV:47,1%
Vintage:1989
Bottled:2020
No. of Bottles: 197

Grinsen. Die ganze Zeit beim Verkosten dieses Whisky hatte ich ein fettes Grinsen im Gesicht. Das ist einfach der Grund, warum ich Whisky als Hobby so liebe. Entdeckungen, neue Erfahrungen und diese immer wieder aufs neue herausfordernde Reifungen. Wahnsinns Abfüllung. Macht einen riesigen Spass!

Der Whisky hat trotz seines Alters eine Spritzigkeit behalten. Das macht ihn nicht zu schwer, sodass man ihn perfekt im Frühling oder Herbst trinken kann und nicht auf den Winter warten muss.

Insgesamt hat man hier eine wirklich große Fülle an Aromen, der in in diesem Text keinesfalls gerecht werden kann. Eine derartige Komplexität hatte ich bis dato noch nicht im Glas.
Danke und weiter so, Marco!


Die Flasche hatte ich auf meiner Website für Flaschenteilungen unter www.Flaschenteilung.online angeboten. Wenn auch Du zukünftig an solchen Teilungen mitmachen möchtest, kannst Du Dich gerne registrieren!

Quelle: MaltMatters.de

Bildquellen

  • Eberraute: Raffi Kojian
  • A Dream of Scotland – Mermaid: MaltMatters.de
  • A Dream of Scotland – Mermaid: MaltMatters.de

Comments (1)

  1. Pingback: Arran 24 Jahre – Premium Cask (1996/784) – MaltMatters Blog

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